Parkplatz Kreuzbrünnl bei Naturns – Mauslochalm – Hochwart: Auf zum Gipfelsturm!
Erst letztens habe ich ja darüber geschrieben, dass ich davon träumte einen der Gipfel der Texelgruppe zu besteigen. Nun hat sich dieser Traum endlich erfüllt – allerdings fiel die Wahl dann doch nicht auf einen der zahlreichen 3.000er in der Texelgruppe, sondern auf einen etwas weniger hohen Berg auf der anderen Seite des Tales. 😉
Die Kinder waren wieder einmal bei ihrer Oma untergebracht, Mami musste nämlich arbeiten… Am letzten Donnerstag allerdings nahm die sich heimlich frei und machte sich mit ihrer Freundin einen schönen Tag in den Bergen…
Der Weg führte uns mit unserem Auto von Meran nach Naturns und von dort hoch zum Parkplatz Kreuzbrünnl am Naturnser Nörderberg. Trotz intensivem Quatschen, das ja normalerweise die Zeit wie im Fluge vergehen lässt, erschien uns die Fahrt doch sehr lang. Kurzerhand hielten wir ein uns entgegenkommendes Auto an und fragten nach dem Weg. Der Fahrer bestätigte uns jedoch, dass wir hier richtig wären und einfach noch ein Stück weiterfahren müssten. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir endlich den Parkplatz und konnten direkt loswandern. Unser erstes Etappenziel war die Mauslochalm (ja, die heißt wirklich so!). Es war noch relativ früh und wir noch topfit, deswegen marschierten wir auch gleich nach einem kleinen Plausch mit dem Hüttenwirt weiter in Richtung Gipfel.
In tiefgreifende Gespräche vertieft, erklommen wir Schritt für Schritt den 2.608 m hohen Berg, dessen Gipfel wir nach etwas mehr als 2 Stunden erreichten. Der 360-Grad-Blick war echt überwältigend, der Fernblick hätte nicht besser sein können. Die Sonne strahlte vom „fetzblauen“ Himmel und wir um die Wette! 😉 Hungrig und durstig setzten wir uns schließlich unters Kreuz, packten unseren Proviant aus, den wir mit Genuss verschlangen, und plauschten ein wenig mit einem echt fitten Mittfünfziger, der – braungebrannt – einige Gipfel mehr auf dem Buckel hatte als wir. Das tat unserem Stolz auf uns jedoch keinen Abbruch und so schossen wir noch ein paar Pflicht-Selfies, damit auch jeder in den sozialen Netzwerken bewundern konnte, was wir geleistet hatten! 😉 Nachdem wir uns ins Gipfelbuch eingetragen („Wir lieben das Leben!!“) und genug Sonne getankt hatten (was unsere „Wadeln“, Schultern und Gesichter uns später bewiesen), machten wir uns an den Abstieg. Dieser führte uns sehr steil nach unten und mit zitternden Knien erreichten wir schließlich die Zetn-Alm, wo wir uns eine Stärkung wirklich verdient hatten. Nachdem unser Durst gestillt war, wir uns ein Stück Apfelstrudel gegönnt und noch mehr wichtige Gespräche geführt hatten, wanderten wir auf gemütlichem Waldweg wieder zurück zu unserem Auto – an dem wir fast vorbeigelaufen wären, hätte uns unser Gipfel-Schutzengel, der braungebrannte Mittfünfziger, nicht darauf hingewiesen, dass wir auf dem falschen Weg waren… 😉 Und wir stellten wieder einmal lachend fest: Quatschen ist zwar unglaublich wichtig und Balsam für die Seele, man sollte aber besser trotzdem immer auf den Weg achten! Was war das doch für ein wundervoller Tag!!