Wanderung mit den Kindern von Jochgrimm auf das Weißhorn
Von kleinen und großen Gipfelstürmern
oder
Weiß das Weißhorn warum es weiß ist?
Heute geht es um meine vielgeliebten Berge… von denen es in Südtirol ja bekanntlich jede Menge gibt. Wer hier wandern geht, kann das nur auf, unter, neben oder zumindest in ihrem Angesicht machen. Berge sind in unserem Landl allgegenwärtig. Man kommt nicht drumrum.
Dieses Mal stand eine Erstbesteigung an. Die erste Besteigung eines Gipfels für meine Kids. Eines Gipfels, der ganze 2.316 m hoch ist. Der Name des Berges: Weißhorn. Den Hausberg der Gemeinde Aldein, ein kleines Bergdorf im Südtiroler Unterland, erreicht man über Bozen und das Eggental fahrend. Vom Lavazè-Joch zweigt man rechts ab und gelangt schließlich zum Jochgrimm. Auch wir nahmen natürlich diese kurvenreiche Route, mussten aber eine „Mir-wird-schlecht-Pause“ einlegen. Inklusive Linas Frühstücks-Kakao im Gras…
Nach ein paar tiefen Bergluft-Atemzügen ging es schließlich weiter bis wir endlich den Parkplatz am Jochgrimm erreichten. Mit dabei war an dem Tag übrigens auch meine 18-jährige Nichte Sara, die David und Lina über alles lieben. Deshalb ging das Wandern auch mal ganz ohne Maulen und Jammern. Den vollgepackten Rucksack auf den Schultern marschierten wir also bei strahlend blauem Himmel und angenehmen Temperaturen in Richtung Gipfel. Von Übelkeit gottseidank keine Spur mehr. Der einstündige Aufstieg war für unsere gehgewohnten Wanderzwerge ein Klacks, Angst kennen sie keine und daher ist es nicht verwunderlich, dass wir relativ bald schon die Spitze des Weißhorns erklommen hatten. Der Stolz war groß und auch der Hunger war nicht minder kleiner. Also suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen für unser Picknick, was sich als nicht ganz einfach herausstellte, da auch gefühlte 1.000 andere Wanderfreunde dieselbe Idee hatten wie wir. Schließlich ließen wir uns einfach irgendwo nieder und bewunderten erstmal den traumhaften Ausblick auf Rosengarten und Latemar. Dann packten wir aber unsere mitgebrachten Leckereien aus und gönnten uns ein ordentliches Mittagessen.
David machte sich schon bald daran ein sogenanntes „Stuanmandl“ zu bauen, indem er so viele Steine wie möglich aufeinander stapelte. Lina in der Zwischenzeit war eingefallen, dass ihr täglicher Trotzanfall an dem Tag noch ausstand, und dass es dafür also höchste Zeit war… Nach gefühlten 3 Stunden schafften Sara und ich es mit vereinten Kräften das gute Kind wieder zu beruhigen, und – wieder fröhlich – machten wir uns an den Abstieg.
Dieses Mal wählten wir einen anderen Weg, wir wollten unbedingt zur Gurndin Alm, wo wir es uns definitiv verdient hatten, einzukehren. Bei Kaffee, Apfelsaft und – ganz wichtig – Strauben tankten wir neue Kraft, bevor wir das letzte Stück bis zu unserem Auto einer Forststraße entlang angingen. Die letzten Meter entpuppten sich als die härtesten des gesamten Tages, verletzte sich Lina doch noch an ihrem Knie und brauchte dringend ein Pflaster. Ich – ganz die perfekte Mutter – hatte natürlich eines mit Fee drauf dabei und mit viel Geheul und Gebrüll erreichten wir endlich den rettenden Parkplatz. Keine zwei Minuten Fahrt später schnarchten die Zwerge selig und wir Frauen genossen die Ruhe und einen gemütlichen Plausch! 😉
Foto: By Me (Own work (My own photo)) [Public domain], via Wikimedia Commons